St.Katharinen-Glosse 24.9.2016 von Dietmar Dieckmann
Wald als Bretterstapel und Wildbretstrecke 
 
Schon zu Beginn des Rundganges wurden Kindermützen mit der Erklärung verteilt, die hell orange Innenseite nach außen zu drehen, damit bei der Jagd ein Kopfschuß vermieden wird. Leider wurden nicht auch orange Herzen als Aufnäher verteilt, damit ein solcher Treffer verhindert werden kann. Überall Warndreiecke "Achtung Baumfällarbeiten" und Belehrungen über historische bis gegenwärtige Werkzeuge, um Bretter zu sägen. Die Holzarten von Buche über Eibe, Eiche, Kirsche, Apfel werden dargestellt. Natürlich darf der Indianer nicht fehlen, aus Holz gesägt. In der Baumschule denkt man sich einen Lehrer mit Rohrstock vor einer Bank junger Baumzöglinge, der sie ermahnt: "Dass ihr auch bestimmt echte Zitterpappeln werdet!" Am Stand gegen die Angriffe von Vampiren erfährt man, dass im Wald bei Dämmerung oder Dunkelheit ein Fledermausnistkasten am Hinterkopf zu tragen sei, da sie diesen ganz gewiss meiden. Einige Stände weiter wird mit Schautafeln die biologische Vielfalt der Bergwälder des Kosovo vorgestellt und wie diese vor den dummen Eingeborenen zu retten seien. Mancherorts ist man besonders auskunftsfreudig. "Was bedeutet die 35?" - "Die Standnummer!" - "Danke, vielen Dank." Man soll Forst.BW - so die Schilder - mit allen Sinnen erfahren, etwa als Geräusch "Bbbwwwwwwwiiiiiiii..." Das dabei anfallende Brennholz darf allerdings nicht vorgeführt werden - Waldbrandgefahr. Anders schon beim Ständerfachwerkmodell der Zimmerleute. Solche Häuser werden seit 100 Jahren nicht mehr errichtet und die Gefachungen aus Weidengeflecht und Lehm macht niemand mehr. Für die Kinder gibt es eine hölzerne Kugelbahn. Sonst wird noch für den Waldkindergarten geworben. Nach über 50 Ständen landet man erschöpft im Biergarten. Anstoßen mit dem Krug auf ein dreifach kräftiges "Gut grün! Gut grün! Gut grün!"